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Reise an die Mosel

posted by Alexandra 23. Oktober 2016

Letztes Wochenende sind wir zur Weinlese an die Mosel gefahren. Neben unglaublich leckerem Wein wurden wir am Sonntag auch noch mit einem sonnigen warmen Tag belohnt.

Jedes Jahr im Herbst treffen sich meine Eltern mit ihren Freunden in Reil an der Mosel zur Weinlese. Vor 16 Jahren hat die Truppe ein Stück Weinberg gekauft, der jeden Herbst ruft und gelesen werden möchte. Seit drei Jahren unterstützen wir die Truppe tatkräftig und freuen uns auf die gemeinsamen Stunden im und am Weinberg.

Weingut Melsheimer

Weingut Melsheimer

Freitagabend sind wir im kleinen Örtchen Reil bei der Familie Melsheimer angekommen. Melsheimers, die aktuell in der fünften Generation an den Steilhängen in Reil qualitativ sehr hochwertige Rieslingweine anbauen, unterstützen uns in der anfallenden Pflege des Weinbergs, der Produktion des Weines und vermieten uns wunderschöne, gemütliche Zimmer in einem kleinen Häuschen im Herzen Reils. Das Haus ist liebevoll eingerichtet, hat eine geräumige Küche, ein großes Esszimmer und ein ultragemütliches Wohnzimmer mit Kamin. Eine wunderschöne Symbiose aus Altem und Neuen.

Weinlese

Weinlese

Am nächsten Tag wartete zunächst ein leckeres und vielfältiges Frühstück auf uns: frischer Kaffee, leckere Brötchen vom Bäcker aus dem Ort, eine große Käsevielfalt und natürlich hausgemachter Traubensaft. Ausreichend gestärkt für die kommende Arbeit fuhren wir Richtung Weinberg. Am Berg teilte sich die Gruppe auf: Eine Hälfte startete von unten und arbeitete sich nach oben durch, die andere starteten oben. Wir starteten oben. Ausgestattet mit noch leeren Kisten, Scheren und Proviant ging die Arbeit los. Man hat von ganz oben einen schönen Blick auf die Mosel. Es fahren immer wieder Schiffe entlang der Mosel und mehrmals in der Stunde fährt eine tutende Bummelbahn am Weinberg vorbei. Das Wetter war zunächst noch sehr nebelig, aber mit der Zeit ist die Sonne immer mehr zum Vorschein gekommen. Die Bezeichnung Steillage hat dieser Berg nicht ohne Grund, die Steigung in diesem Berg liegt bei 74%. So ist das Lesen der Trauben und vor allem der Transport der immer volleren Kisten eine große Herausforderung.

Pause im Weinberg

Pause im Weinberg

Mitten im Berg befindet sich eine kleine Holzplattform, auf der immer ein Picknick gemacht wird. Dort haben wir uns mit leckerem Brot, Käse, Wein und Rotweinkuchen (Rezept findet ihr hier) gestärkt und den wunderschönen Ausblick genossen.
Nach einer gewissen Zeit wurde uns ein bisschen kalt und da noch einige Trauben auf uns warteten, ging es weiter an die Arbeit ☺

Weinlese

Weinlese

Schlussendlich haben wir es geschafft 15 Kisten voll mit Trauben zu füllen. Echt toll, wenn man das Ergebnis der ganzen Arbeit so vor sich sieht. Die Trauben wurden von einem Mitarbeiter unseres Winzers abgeholt und wir machten uns zu Fuß auf den Weg in den Ort.

In Reil angekommen ließen wir den schönen Sonnennachmittag vor dem Haus mit dem ein oder anderen Gläschen Wein ausklingen. Der ältere Herr Melsheimer kam mit einer Flasche Wein vom Pfefferberg, der unglaublich köstlich schmeckte, und erzählte von seinen Erfahrungen und Erlebnissen als Winzer.

Abends haben wir in dem kleinen Häuschen miteinander gegessen, viel gelacht und getrunken. Ein insgesamt sehr schöner Tag und dass alle spätestens um 23 Uhr im Bett lagen, hat niemanden gewundert.

Time for Breakfast

Time for Breakfast

Der Sonntag begann mit der Pressung der Trauben. Die ganzen Kisten mussten zur Presse gebracht und in diese geworfen werden, wirklich noch mal ein wenig Arbeit. Doch zum Glück wurden wir im Anschluss direkt mit einem leckeren Frühstück belohnt.

Schifffahrt auf der Mosel

Schifffahrt auf der Mosel

Da es ein sonnenreicher Tag werden sollte, haben wir uns nach dem Frühstück mit dem Schiff Richtung Zell begeben. Die Fahrt auf dem Schiff war so schön. Zunächst war die Mosel noch richtig mit Nebel behangen, nach und nach kam immer mehr die Sonne raus und es war wunderschön, die Landschaft mit all den Bergen, Weinhängen und mit buntem Laub behangenen Bäumen anzusehen.

Zell an der Mosel

Zell an der Mosel

In Zell angekommen waren wir ganz überrascht von dem schönen Ort. Man kann gut durch die kleinen Gässchen schlendern, es gibt viele Weinläden und auch einige Restaurants sehen sehr einladen aus. Bekannt ist Zell für sein Weinbaugebiet was sich „Schwarze Katz“ nennt. Diese Bezeichnung geht auf eine Geschichte zurück: Aachener Weinhändler waren in Zell zu Besuch bei einem Winzer und wollten ein Fass Wein kaufen. Nach einigen Weinproben konnte sie sich nicht zwischen drei Fässern entscheiden. Während der Überlegungen der Kaufleute kam die schwarze Hauskatze des Winzers in den Weinkeller und sprang auf eins der Fässer und verteidigte dieses fauchend. Die Kaufleute dachten sich, dass dieses Fass etwas besonderes sein muss und kauften es im Anschluss. Da der weitere Verkauf dieses Weines ein großer Erfolg war und die Kaufleute den gesamten Wein dieser Weinlage aufkauften, wurden im Anschluss die Weinberglage und die Weine auf den Namen „Schwarze Katz“ getauft.

Ausflug nach Kröv

Ausflug nach Kröv

Nach dem wunderschönen Ausflug auf dem Schiff sind wir am frühen Abend nach Kröv gefahren. Auch ein netter kleiner Ort an der Mosel mit vielen Straußwirtschaften und einem schönen Spazierweg, der entlang des Flusses führt. Außerdem hat man von der Kröver Bergkapelle einen wunderschönen Ausblick auf das Moseltal. Der beste Ort, um einen schönen Sonnentag zu verabschieden.

Ausblick von der Kröver Bergkapelle

Ausblick von der Kröver Bergkapelle

Wir haben die Tage an der Mosel sehr genossen. Ich kann jedem, der gute Weine zu schätzen weiß oder einfach mal eine kleine Auszeit an der Mosel machen möchte, das Weingut der Familie Melsheimer empfehlen. Ein besonderer Ort, wo mit viel Herzblut Tag für Tag gearbeitet wird.

Pinterst Reise an die Mosel

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